Jedes Detail der Branche inhaliert und analysiert Wohin die Reise gehen sollte, wusste er seinerzeit nicht. Was er wusste, war, dass er sich einiges zutraute. „Warum soll ausgerechnet ich etwas nicht können, was andere zu Hunderten ganz selbstverständlich machen?“ So hatte der Betriebswirt in der Vergangen- heit bereits ohne spezifische Vorkenntnisse Einstiege in die Werbe- und in die Möbelbranche gemeistert. Die Seniorenbetreuung geriet in Hofmanns Blickfeld, als er sich mit der Pflegebedürftigkeit seiner Groß- mutter konfrontiert sah. Vor der Wahl stehend, für sie einen Heimplatz zu finden oder die Pflege zu Hause mit osteuropäischen Fachkräften zu organisieren, ent- deckte er die Lücken und Chancen dieses enormen Wachstumsmarktes. Im Unterschied zum Angebots- markt der Möbelbranche reizte ihn die Zukunftssicher- heit der Tätigkeit in einem Nachfragemarkt wie dem der Seniorenbetreuung, in der noch vieles verbesse- rungswürdig war. Von Home Instead überzeugt hat ihn gleich die erste Begegnung, bei der es allerdings noch um die Betreuung der Großmutter ging. Perfektes Modell für Quereinsteiger Dass die Pflege ein äußerst sensibler Bereich ist, hatte sich Hofmann schon früh erschlossen. Als Franchisepartner profitiert er von dem, was Home Instead bereitstellt, damit auch Quereinsteiger in diesem sensiblen Bereich Fuß fassen können. Als Betriebswirt versteht er es zwar, ein Unternehmen zu führen. Das Fachwissen und die Expertise, um die Zulassung der Kostenträger zu erhalten, aber fehlen ihm. Und genau das stellt Home Instead für Partner zur Verfügung, denn es gilt Auflagen für Infrastruktur, Qualifikation, Qualitätsmanagement, Sicherheit und etliches mehr zu erfüllen – und bei regelmäßigen Prüfungen nachzuweisen. Jörg Veil, Geschäftsführer des Franchisegebers Home Instead GmbH & Co. KG in Köln, war von Anfang vom Erfolg der Partnerschaft mit Daniel Hofmann überzeugt: „Neben Führungs- und Managementerfahrung braucht man für diesen Job ein Vertriebsgen, aber eben auch Empathie und hohe Sozialkompetenz. Herr Hofmann brachte all dies mit, und er hat sich in seine neue Rolle sehr schnell eingefunden. Dass er mit seinem hochmoti- vierten Team einen Raketenstart hinlegen wird, war schon nach wenigen Monaten offensichtlich.“ Das Erfolgsgeheimnis Gerade mal eineinhalb Jahre nach seinem Start als Franchisenehmer blickt Hofmann bereits auf eine veri- table Erfolgsgeschichte zurück. Nicht nur, dass bereits DANIEL HOFMANN Der Franchisegründer des Jahres wurde für seinen „Raketenstart“ als Partner von Home Instead ausgezeichnet. 80 angestellte Betreuungskräfte für seinen Betrieb in Erlangen arbeiten. Der Break Even für seine Investition war bereits nach fünf Monaten erreicht, geplant war dies nach 18 Monaten. Die Kredite sind abbezahlt, das Unternehmen ist inzwischen mittelständisch aufgestellt. Wie kam es dazu, Herr Hofmann? Nun ja, ich suchte nach einer neuen beruflichen Her- ausforderung, die mir sinnvoll erscheint. Der Schritt in eine mir unbekannte Branche war auch für mich groß. Aber ich wusste, dass ich mir Neues erarbeiten kann. Anfangs habe ich 17, 18 Stunden täglich gearbeitet und dabei die Branche regelrecht inhaliert, alles beob- achtet, analysiert und zu verstehen versucht. Was machen die Wettbewerber? Wo kann ich besser sein als sie? Und das habe ich mir dann zu eigen gemacht. Worauf kommt es an in der Branche? Die Seniorenbetreuung ist ein reines Empfehlungsge- schäft. Da kommt es auf Qualität an – aber auch auf ein dicht geknüpftes und sorgsam gepflegtes Netz- werk. Ich habe anfangs eine Mitarbeiterin eigens für den Vertrieb eingestellt, die sich nur um die Kunden- akquisition gekümmert hat. Das war wichtig. Ihr Tipp für Franchisenehmer: Man muss schon wirklich etwas unternehmen wol- len. Denn was man vom Franchisegeber bekommt, ist zwar ein sicherlich gutes und geprüftes Konzept. Mit Leben füllen muss man es aber selbst, und zwar tagtäglich. Ich spreche gern vom ‘Unternehmen mit Leitplanke’. Damit meine ich, dass es zwar Leitlinien gibt, die durch das Konzept, die Marke, das Marketing vorgegeben sind. Wie ich meinen Betrieb aber führe, mit welchen Mitarbeitern und welchen Entscheidun- gen, bestimme ich selbst. Und die Verantwortung für mein Unternehmen beginnt damit, dass ich es kenne. Deshalb unbedingt: Schon den Businessplan selbst erstellen, nicht abschreiben oder machen lassen!